DER ENGLISH SETTER
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Der English Setter gehört weltweit zu den beliebtesten Jagdhunderassen, wobei die Wurfzahlen in Deutschland vergleichsweise niedrig sind. Gerade in den südeuropäischen Ländern wird sehr viel mit dem ES gejagt. Italien ist die Hochburg der Engländer mit weit über 10.000 Welpenneuzugängen jährlich.

 

Registrierte Welpen 2009:       

Italien                          13.582

USA FDSB                    2.900      (FDSB = Field Dog Stud Book)

Norwegen                     845

Großbritannien              295

Deutschland                  90

Australien                     67

Neuseeland                   12
 

English Setter sind Feldspezialisten und wurden für die Jagd auf Federwild gezüchtet. Einem ES bei der Feldsuche zuzusehen ist ein unvergleichliches Erlebnis. Gezielt sucht er in engen Schleifen mit hoher Nase das Geländer ab. Findet er Federwild, steht er es sicher und ausdauernd vor. Läuft das Wild ab, zieht er mit katzenhafter Geschmeidigkeit und geduckter Körperhaltung nach, ohne es herauszustossen.

 

                           

 

Geschichtliches: 

Eindeutige Belege über die Herkunft der Setter gibt es leider nicht. Sicher ist aber, dass sie aus mittelalterlichen Vogel- und Stöberhunden, den Landspaniels, hervorgegangen sind. Tatsächlich wurden in England noch Ende des 18. Jahrhunderts Setter als große Spaniels bezeichnet. Man geht auch davon aus, dass der in Spanien beheimatete Pointer, den die Engländer wohl aus dem spanischen Erbfolgekrieg mit in die Heimat brachten, mit den Spaniels gekreuzt wurde, um so aus den Stöberhunden Vorstehhunde herauszuzüchten.

Bereits in den Jahren 1387-1389 beschreibt der französische Graf de Foix, Gaston Phoebus, in seinem berühmten "Livre de chasse" dem "Buch der Jagd" wie damals eine Art von Spaniels abgerichtet wurde, vor dem ausgemachten Wild zu verharren, bis das Netz behutsam über die Vögel und die Hunde gezogen werden konnte. Er nennt sie Chiens couchants, Hunde also, die sich vor Wild niederlegen.

 

                   

 

Das 1570 erschienene Buch "De canibus britannicis" von Dr. John Cajus gibt eine vollständigste Auskunft über Englands historische Hunderassen. Cajus, der Leibarzt von Königin Elisabeth I, schreibt über Hunde, die zur Jagd auf Federwild gebraucht wurden: "Sobald sie den Vogel gewittert haben, rühren sie sich nicht mehr von der Stelle, sondern legen sich, das Auge auf die Beute gerichtet, auf den Bauch." Er unterscheidet bereits zwischen Landspaniels, Wasserspaniels und Settern, erwähnt aber auch, dass das gewöhnliche Volk alle diese Hunde generell "Spaniel" nennt und dass sie ursprünglich aus Spanien stammten. Bis heute streiten sich die Gelehrten allerdings darüber, woher der Spaniel nun wirklich kommt, da in der alten spanischen Jagdliteratur kein einziger Hinweis auf solche Hunde zu finden ist. Merkwürdig ist auch, dass unter den modernen spanischen Jagdhunderassen keine einzige dem Spaniel ähnelt.

Wann die Aufspaltung in die einzelnen Setterrassen erfolgte, läßt sich ebenfalls nicht genau belegen. In der Literatur findet man noch 1890 Hinweise darüber, dass es überall im Lande verstreut "verschiedene Stämme und Familien" gebe. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts konnte noch nicht von einer gezielten Setterzucht gesprochen werden. Erst in den Jahren 1865 bis 1875 erfolgte allmählich eine Trennung der unterschiedlichen Fellfarben.

Edward Laverack (1798-1877) und Purcell Llewellin (1840-1925) züchteten schließlich aus den vorhandenen Schlägen den English Setter von heute heraus.  

 

siehe auch:   Der Laverack Setter

und:              Der Llewellin Setter

 

(Quellen: "Enzyklopädie der Jagdhunde" von Hans Räber; "Setter" von Hilde Schwoyer)

 

 

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Wohl kaum eine andere Hunderasse ist so unterschiedlich gefärbt wie der "weißbunte" Setter. Das Farbspektrum reicht von fast weiß bis beinahe schwarz. Die Tüpfelung, das Belton-Muster, ist bei der Geburt noch nicht vorhanden. Es entwickelt sich in den ersten Wochen nach der Geburt und wird immer dichter bis zum Alter von ca. 2 Jahren, dann sind English Setter ausgefärbt. Roan nennt man ein Beltonmuster von großer Intensität. Weiß ist nur noch an wenigen Stellen sichtbar.

 

 
Schwarz und weiß (blue belton)

 

 



Roan 

 

 

 Orange und weiß (orange belton)





 

Leberbraun und weiß (liver-belton)

 

 

 

Dreifarbig (tricolor)

 

 

 

 

Zitronenfarben und weiß (lemon belton) ist sehr selten (daher leider kein Bild vorhanden).

Tüpfelung wird gegenüber großen Flecken (Platten) bevorzugt.

Mit dem Begriff "belton" bezeichnete Edward Laverack, die Tüpfelung des Fells. Belton ist eigentlich ein Dorf in Northumberland.

 

Anders als bei Irish, Gordon und Irish Red and White ist der Unterschied zwischen Leistungszucht und Showlinie (Schönheitszucht) beim English Setter wohl am größten. Wobei es je nach Land (Kontinent, USA - Kanada, Großbritannien) wiederum Unterschiede in den einzelnen Show- und Leistungslinien gibt.

 

Typischer Showhund

 

 

 Hunde aus Leistungszucht sind meist kleiner und haben ein kürzeres Fell.

 

In England begannen die Züchter bereits sehr früh, sich auf unterschiedliche Zuchtziele zu konzentrieren. Es wurden Hunde speziell für Field Trials, für die Jagd und für Dogshows gezüchtet.

Auch in Nordamerika trug man Schönheits- und Leistungshunde allmählich in unterschiedliche Zuchtbücher ein. 

Auf dem Kontinent gibt es diese Spaltung bisher nicht, wobei es mittlerweile auch in Deutschland Bestrebungen gibt, Show- und Arbeitshunde unterschiedlich registrieren zu lassen.   

 

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